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Prostitution - ein krisensicherer Beruf

Tagungsbericht vom Vortrag bei der Arbeitsgemeinschaft Frauengesundheit (AKF) im November 2006 zum Thema Sex 2006.

 

Alles wird schlechter, die Geschäfte laufen schlecht, die Menschen sparen und sorgen sich um die Zukunft. Es gibt einen Lichtblick: Die Moral ist auch schlechter geworden und gevögelt wird immer.

Die Staatskassen sind leer, alle Welt jammert über fehlende Berufsperspektiven und wenn es nach den Regierungsverantwortlichen geht, soll sich Deutschland endlich aufraffen und mehr Eigeninitiative zeigen. Wir schreiben das Jahr 2005. Schwulsein ist schick, Lesben sind angeblich die letzten Männer, Frauen können Bundeskanzlerin werden, Prostituierte sind sozialversichert und der ehemalige Bundeskanzler hofft mit seiner vierten Ehe auf Bestand. Nichts ist wie es mal war und ich finde, es ist an der Zeit, das zehnjährige Oral-Jubiläum von Divine Brown und Hugh Grant gebührend zu feiern.

In der grauen Vorzeit der moralischen Hürden, noch vor wenigen Jahren galten Frauen mit kurzen Röcken automatisch als „Flittchen“. Die anständige Bürgerin war empört, und der auf Recht und Ordnung bedachte Bürger sah mit steigenden Rocksäumen den Untergang der Zivilisation in greifbarer Nähe. Heutzutage regt sich niemand mehr auf, wenn Modemacher ihre Shows „Prostitution“ taufen, Kleider aus Geldscheinen auf den Laufsteg schicken, oder Sarah Connor für einen Video-Clip zu „Heat between the sheets“ (Hitze zwischen den Bettlaken) als maskierte Domina in Lederdessous und Stilettos, ihren Gatten Marc Terenzi, wie einen devoten Freier ziemlich grob auf ein Bett schubst. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis zum ersten öffentlich-rechtlichen Auftritt einer Supernanny zur Rettung missglückter Blow-Jobs.

Manche Jobs sind fast so alt wie die Menschheit. Das Gewerbe des Straßenräubers gehört dazu, das manchmal auch als das zweitälteste Gewerbe der Welt bezeichnet wird. Auch der Beruf des Beutelschneiders ist mindestens genauso alt. Das älteste Gewerbe ist auch nicht das, an das Sie vielleicht denken. Verkaufen ist der älteste Beruf in der Menschheitsgeschichte.

Schönheitspräparate, Versicherungen, Autos, Eigentumswohnungen, oder Brot und Butter im Lebensmittelladen werden zum Tausch gegen Geld angeboten. Das verfügbare Angebot bestimmt Nachfrage, Preis und Gewinn. Leistungen werden in Anspruch genommen und wenn man etwas mehr als zufrieden war kommt man gern und wieder. Selbst der kleinste Ladeninhaber kennt diesen Zusammenhang von seinen Stammkunden. Nicht anders verhält es sich mit der Prostitution.

Prostitution ist eine Branche mit gewaltigen Umsätzen. In Deutschland bieten über 400.000 berufsmäßige, weibliche Prostituierte sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung an. Geld stinkt bekanntlich nicht und die Kommunen beginnen Prostitution als sprudelnde Geldquelle zu entdecken. Zum Beispiel Dortmund: Die Stadt rechnet damit, dass zur Fußball-WM 2006 über 40.000 Prostituierte extra einreisen, um in der Nähe der Fußballstadien zahlungskräftige Freier zu finden. Um ein Chaos zu vermeiden, werden von der Stadt „Verrichtungsboxen“ aufgestellt. Registrierte Prostituierte können darin ungestört ihrem Beruf nachgehen. Die offizielle Verlautbarung ist „die Prostitution nicht ausarten zu lassen, damit möglicherweise Anrainer nicht gestört werden“, so ein Sprecher der Stadt. Da die „Verrichtungsboxen“ nicht kostenlos zu nutzen sind und möglicherweise ein zusätzlicher Straßenstrich mit Imbissbuden und Kondomautomaten eingerichtet werden, sind größere Einnahmen für die marode Stadtkasse zu erwarten.

Kaum bekannt sind die Rechte der Prostituierten, die auch in § 180a des Strafgesetzbuches geregelt sind. Danach wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer die persönliche oder wirtschaftliche Bewegungsfreiheit einer anderen Person dadurch beeinträchtigt, dass er gewerbsmäßig die Prostitutionsausübung der anderen Person durch Vermittlung sexuellen Verkehrs fördert und im Hinblick darauf Beziehungen zu ihr unterhält.

Im Strafgesetzbuch gestrichen wurde der Absatz zur „Förderung der Prostitution“, der noch vor wenigen Jahren schon das Bereitlegen von Kondomen und frischer Bettwäsche unter Strafe stellte.

Obwohl Prostitution nicht mehr sittenwidrig und rechtlich mit gesellschaftlich anerkannter Erwerbsarbeit gleichgestellt ist, sind die durch moralisierende Medien und heuchlerische Literaturverantwortliche aufgebauten Feindbilder fest verankert. Nicht nur in Männerphantasien hält sich hartnäckig das Klischee der wunderschönen „Pretty Woman“. Bevor sie in der Gosse landet, trifft sie den reichen aber unglücklichen Geschäftsmann (Richard Gere). Wie im Märchen holt er die arme und unglückliche Prostituierte Vivian (Julia Roberts) von der Straße und macht sie zu seiner Prinzessin. Das vorhersehbare Ende ist die Bekehrung über den Weg der Weiterbildungsabsicht zu Küche, Kinder und ehelicher Treue. Zum Dank wird der unlimitierte Kreditkartenprinz von ganzem Herzen geliebt.

Solche Geschichten möchten emotional Berührte lesen, sehen und hören. Fazit: Das Kapital bestimmt den Grad der Liebe und Frauen die Spaß an der Prostitution mit nüchternem Geschäftssinn verbinden, passen nicht zu den Klischees der bürgerlichen Wohlanständigkeit.
Das öffentliche Bewusstsein verdrängt gern, dass jede zweite Prostituierte Kinder hat und ein Drittel mit Wissen des Ehemanns der Prostitution nachgeht. Das hat handfeste Gründe. Prostitution ist ein Beruf, in dem kommunikationsfreudige Frauen die Kombination von flexiblen Arbeitszeiten und hohe Einkommenschancen ideal verbinden können.

Wer sich frei von Zwängen und aus eigenem Antrieb für den Beruf der Prostituierten entscheidet, sollte vorbereitet sein. Zum Beispiel mit professionellem Know-how und dem festen Willen den Beruf der Prostituierten als ein gewinnorientiertes Unternehmen zu sehen.

 

10 wertvolle Tipps, wie Frau das Unternehmen „Prostitution“ erfolgreich führt und wie man die größten Fehler vermeidet, habe ich für engagierte Leserinnen zusammengestellt:

    1. Am Anfang jedes erfolgreichen Unternehmens steht die Geschäftsidee. Dazu kommt der Wille zur Umsetzung und die Fähigkeit zu kommunizieren. Beim Unternehmen „Prostitution“ ist es nicht anders. Kontaktscheue und introvertierte Persönlichkeiten haben kaum eine Chance. Berührungsängste passen nicht zum Beruf der Prostituierten. Auch eine gesunde Einstellung zum Geld und zum Wert der Dienstleistung „Sex und Kommunikation“ sollte vorhanden sein. Wer den Wert seiner Dienstleistung nicht optimal verkaufen kann, hat schon am Start verloren.

    2. Jedes Ladengeschäft, das Restaurant an der Ecke, oder der Autohändler machen es vor. Die Attraktivität der Auslagen bestimmt den Grad des Erfolgs. Ein gepflegtes und ansprechendes Erscheinungsbild, dass zukünftige Gäste Zuhause nicht bekommen, ist Voraussetzung. Interessierte Frauen sollten sich vor dem Schritt in die Prostitution fünf Fragen stellen:

    - „Kann ich mich gut präsentieren oder bin ich eher eine graue Maus?“
    - „Habe ich ein gepflegtes, sympathisches Erscheinungsbild?“
    - „Habe ich einen gepflegten Körper und wie gehe ich damit um?“
    - „Kann ich offen kommunizieren und auf fremde Menschen zugehen?“
    - „Kann ich die oft unausgesprochenen Wünsche meiner Gäste erkennen und darauf eingehen?“

    3. Ein erfolgreiches Gewerbe lebt vom richtigen Standort. Die Fragen sind: „Wo ist mein Gewerbe erfolgreich, welche Orte muss ich meiden und mit welcher Konkurrenz muss ich rechnen?“ Es gibt mehrere Alternativen, wo Frau den Beruf der Prostituierten ausüben kann. Dazu gehört zum Beispiel ein etabliertes Studio, ein eingeführtes Bordell oder ein Swingerclub. Das hat den Vorteil, dass bei etablierten Betrieben eine vorhandene Gästefrequenz für Umsatz sorgt. Große Anlaufinvestitionen für Werbung entfallen. Der Nachteil ist, dass durch Abgaben an die Betreiber und durch die Konkurrenz anderer Frauen, am Ende zwar oft ein sicherer, aber geringer Verdienst steht. Falls für den Einstieg in die Prostitution diese Variante gewählt wird, sollte das Studio oder das Bordell zu den eigenen Neigungen passen.

    Prostitution verlagert sich trotz vielerlei Beschränkungen durch Bestimmungen und Behörden zunehmend in Privatwohnungen. Auch diese Entscheidung muss sorgfältig durchdacht werden. Im eigenen Haus, unter den Augen der neugierigen Nachbarn gibt es keine Trennung von Privatsphäre und Job. Eine bessere Entscheidung kann die Anmietung einer Wohnung in einem „anonymen“ Wohnblock, vielleicht zusammen mit einer oder mehreren Partnerinnen sein. Das erfordert Kenntnisse der rechtlichen Bestimmungen, aber auch klare Vereinbarungen und finanzielles Engagement, denn die Räumlichkeiten müssen nach den Erfordernissen des Jobs eingerichtet werden. Auch die Mietkosten müssen kalkuliert werden. Eine erhöhte Miete für eine Wohnung die zur Prostitution genutzt wird, kann nach einem Urteil des Koblenzer Oberlandesgerichts (OLG) durchaus gerechtfertigt sein. Statt sich an den Mieten für Wohnungen zu orientieren, dürfen sich die Kosten nach den üblichen Mieten für Gewerberäume richten, entschied das OLG. Wer die Investitionen für ein eigenes Studio scheut, und Mut zu unternehmerischem Risiko aufbringt, kann auch einen Escort- oder Begleitservice für Haus- und Hotelbesuche initiieren.

    4. Bei Ausgrabungen im antiken Herkulaneum wurden bekritzelte Häuserwände und eindeutige Symbole, die den Weg zum Bordell markierten, gefunden. Heutzutage ist das nicht anders. Wer nicht in einem bestehenden Etablissement arbeiten möchte, muss ständig werben. Dabei sind enge gesetzliche Regelungen zu beachten. Für Prostitution darf immer noch nicht geworben werden und der Beruf wird darum mit den unverfänglichen Bezeichnungen „Modelle“ und „Massagen“ umschrieben. Wer für jede Kleinanzeige im örtlichen Wochenblatt eine „teure“ Werbeagentur beauftragen muss, kann schnell einige tausend Euro investieren. Darum gehören Mindestkenntnisse, wie Werbung funktioniert, zum Beruf. Wer wirbt, aber nicht erreichbar ist, hat schon am Start verloren. Telefon mit Anrufbeantworter, Fax, Handy und ein ansprechender Webauftritt gehören zur Geschäftsausstattung. Oft findet sich im Bekanntenkreis jemand, der für wenig Geld eine Homepage erstellt. Bilder gehören dazu, die allerdings nicht pornografisch sein sollten. Frau braucht keine Angst zu haben, dass sie von den Nachbarn aus dem „bürgerlichen“ Umfeld erkannt wird. Milliarden Bilder geistern durchs Internet und mit etwas Geschick lassen sich Erkennungsmerkmale wie das Gesicht, oder der verräterische Hintergrund gut verstecken.

    5. Professionelle Geschäftsausstattung kostet Geld. Wer die vielen Wünsche der Gäste erfüllen möchte, muss vorbereitet sein. Nicht nur erotische Kleidung, auch Spielzeuge, wie zum Beispiel verschiedene Dildos, Vibratoren und Gerten für ausgefallenere Wünsche sollten vorhanden sein. Auch die Einrichtung eines spezialisierten Studios kann schnell einige tausend Euro kosten, wenn ein Andreaskreuz, Spiegel, oder ein Klinikraum eingerichtet werden soll.

    6. Zu qualifizierter Prostitution gehört Fachwissen. Nicht nur die gängigen Sexpraktiken und der Unterschied zwischen Hand-Job und Blow-Job sollten bekannt sein. Auch angrenzende Kenntnisse der üblichen SM-Techniken mit dem breiten Spektrum von Bondage, über Rollenspiele, Spanking, Erziehung sollten vorhanden sein. Zur Vertiefung von Spezialwissen, zum Beispiel von Fesselkünsten, Dirty Games oder Gummierziehung gibt es weiterführende Workshops und Ausbildungswege. Es ist wie in einem besonderen Restaurant. Wer als Gast und Genießer Spezialitäten möchte, muss mehr bezahlen.

    7. Jeder Anfang ist schwer. Wer sich als Prostituierte selbstständig machen will, kann in bestimmten Fällen mit finanzieller Unterstützung der Agentur für Arbeit rechnen. Voraussetzung ist ein ausführlicher Businessplan. Die Hürden für Förderung und Zuschüsse sind hoch aber nicht unüberwindlich, denn die Zahlungen erfolgen erst, wenn sich nach einer Prüfung die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells erweist. Es kann sinnvoll sein, spezialisierte Unternehmensberater und Juristen zu Rate zu ziehen. Basis der Förderung ist das Prostitutionsgesetz von 2002, welches Prostituierte in Deutschland erhöhten Rechtsschutz gibt. Dadurch ist die Agentur für Arbeit zu den Zahlungen gesetzlich verpflichtet. Für ausführliche Geschäftspläne können Sie sich direkt mit uns in Verbindung setzen.

    8. Der Beruf der Prostituierten ist ein Gewerbe das behördlich angemeldet werden muss. Ob in der Gewerbeanmeldung als Geschäftszweck „Prostitution“, oder „Begleitagentur“ steht, muss jede Frau selbst entscheiden. Aber auch die Folgen einer Gewerbeanmeldung sollten bekannt sein. Das Finanzamt erteilt eine Steuernummer, Steuererklärungen müssen abgegeben werden, und letztendlich zeigen sich die Vorteile der Legalität darin, dass auch Prostituierte Steuern bezahlen müssen. Wer das „vergisst“ kann mit einer unerwarteten Steuerprüfung, mit der Schätzung der Einnahmen und schmerzhaften Steuernachzahlungen konfrontiert werden. Aber sehen Sie es mal so: Nur wer sich aufrafft und Geld verdient bezahlt auch Steuern.

    9. Sicherheit geht vor und der eigene Körper ist das Kapital. Sex sollte nur mit Kondom stattfinden. Im niederbayerischen Landshut kann das Ordnungsamt ein Bußgeld bis zu 25.000 Euro erheben, falls es zu ungeschütztem Sex kommt. In etwa sieben Fällen wurden in jüngster Zeit Prostituierte erwischt, die ohne Schutz Geschlechtsverkehr ausübten. Die notwendigen Informationen zur Aufdeckung bekam das Amt von den Freiern, die später als Kronzeugen dienten um einer Strafe zu entgehen.

    10. Wer sich selbstständig macht, sollte auch frühzeitig an die finanzielle Absicherung im Alter denken. Eine qualifizierte Beratung ist wichtig. Nicht immer kann man vom ersten Umsatz einen Betrag ansparen, aber es sollte frühzeitig damit begonnen werden. Viele Versicherungsgesellschaften schließen keine Kapitallebensversicherungen mit Prostituierten ab. Es gibt aber viele andere Möglichkeiten. Dazu gehören zum Beispiel Investmentfonds, die aus monatlichen Sparraten in wenigen Jahren beträchtliche Vermögen schaffen.

Liebe Leserin, kann es sein, dass Sie noch unschlüssig sind? Bitte bedenken Sie, dass Prostituierte die wichtigste Antriebskraft in der modernen Wirtschaft sind. Sie sind die Garanten für Wachstum und Wohlstand. Nur Prostituierte bewegen mehr Geld als alle Nabobs der Welt zusammengenommen. Sie machen Besuche zu den ungeeignetsten Zeiten, stehen öfter im Regen und werden mit mehr Unbequemlichkeiten fertig als die Masse der übrigen in der Wirtschaft tätigen Menschen. Prostituierte bringen mehr Freude, korrigieren mehr Fehler, gleichen mehr Differenzen aus, verschwenden mehr Kraft und Nerven, hören mehr Sorgen und Nöte ohne ihre Ruhe zu verlieren, als irgendeine andere Gruppe von Menschen.

Prostituierte werden individuell und kollektiv abwechselnd in den Himmel gehoben und verdammt, man diskutiert über sie öffentlich und hinter verschlossenen Türen, in Herren- und Damenzimmern, in Bars und anderen geistigen Orten, von ebenso vielen Standpunkten aus mit derselben Heftigkeit wie in den Schlagzeilen seriöser und anderer Zeitungen. Fürwahr, meine Freunde: Prostituierte halten die Räder der Wirtschaft und den Geist der Menschen in Bewegung. Mehr kann von keinem Menschen gesagt werden. Deshalb sprechen Sie niemals abfällig über eine Prostituierte, es sei denn, Sie wollen ihr schmeicheln.

Mit dem Prostitutionsgesetz (Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostitution – ProstG vom 20. Dezember 2001; BGBl. I S. 3983) wurde die Prostitution in Deutschland gesetzlich geregelt. Vereinbarungen über sexuelle Handlungen gegen Entgelt begründen eine rechtswirksame Forderung der Prostituierten, sie gelten nicht mehr als rechtswidrig. Der Europäische Gerichtshof hat klargestellt, dass Prostitution zu den Erwerbstätigkeiten gehört, die "Teil des gemeinschaftlichen Wirtschaftslebens" im Sinne von Art. 2 EG sind (EuGH v. 20.11.2001 – Rs. C-268/99).

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus" unterstützt die Bundesagentur für Arbeit Arbeitslose mit finanziellen Zuschüssen, die sich als Prostituierte selbstständig machen wollen. Die Förderung der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit im Bereich der Prostitution mit Existenzgründungszuschuss oder Überbrückungsgeld ist nicht ausgeschlossen ist. Voraussetzung ist unter anderem die Stellungnahme einer fachkundigen Stelle über die Tragfähigkeit des Geschäftskonzepts. Die BA ist zu den Zuschüssen gesetzlich verpflichtet, denn das 2002 von der rot-grünen Regierung in Kraft gesetzte Prostitutionsgesetz sichert sexuelle Dienstleistungen rechtlich ab.

Zitat: „Jede zweite Frau hat Kinder …“ Die Welt 2002
Seit 2002 nehmen als Folge des Prostitutionsgesetzes auch gesetzliche Krankenversicherungen Prostituierte auf, da sie als Mitarbeiterinnen ihres Arbeitgebers entweder als Arbeitnehmerinnen oder als Scheinselbstständige gelten. Grundsätzlich könnten sich Prostituierte auch privat krankenversichern; allerdings werden sie von privaten Krankenversicherungen in der Regel wegen zu hoher Risiken abgelehnt.

Prostituierte unterliegen paradoxerweise auch nach der Einführung des Prostituierten-Gesetzes weiterhin dem Werbeverbot, d.h. es darf (§119, §120 OWiG) nicht für die Ausübung sexueller Dienstleistungen geworben werben. Das ist der Grund, warum es in einschlägigen Zeitungen derart viele Anzeigen für „Massage-Salons“ gibt und sich das mannigfaltig auslegbare Wort „Modell“ für die Prostituierte etabliert hat.

Die Dienstleistungsgesellschaft Verdi hat in Zusammenarbeit mit der Berliner Hurenorganisation Hydra Arbeitsverträge Prostituierte entwickelt. Auch wenn Arbeitsverträge immer noch eine Seltenheit sind.

Zitat: „Prostituierte sind die wichtigste Antriebskraft in der modernen Wirtschaft...“ frei nach einer Rede von John F. Kennedy

 

Dieser Fachbericht wurde von Violetta Stahl im November 2006 im Rahmen der AKF-Tagung in Bonn gehalten in Zusammenarbeit mit der Berliner Hurenorganisation Hydra e.V.
Auch der Beruf der Domina läuft unter dem Gesetz als Prostitution.